Wie viel Sonne gibt es in Deutschland für Solaranlagen? Ein umfassender Leitfaden 2025
Viele Hausbesitzerinnen, Unternehmen und Kommunen in Deutschland fragen sich, ob die Sonne in unserem Land ausreicht, um Solaranlagen wirtschaftlich zu betreiben. Schließlich ist das Wetter wechselhaft, und im Winter wirkt es oft trüb. Doch die Daten zeigen ein klares Bild: Deutschland hat ausreichend Sonnenstunden und Strahlungsintensität, um Photovoltaikanlagen zuverlässig und rentabel einzusetzen. Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen, liefert regionale Zahlen und zeigt, warum die Investition in Photovoltaik auch 2025 sinnvoll ist.
Wie viel Sonne gibt es in Deutschland im Jahresdurchschnitt?
Deutschland erhält zwischen 1.600 und 2.000 Sonnenstunden pro Jahr, abhängig von der Region. Damit liegt es im europäischen Mittelfeld.
- In Freiburg werden regelmäßig über 1.800 Sonnenstunden gemessen.
- In Hamburg sind es im Schnitt etwa 1.500 Stunden.
- Der bundesweite Mittelwert liegt bei rund 1.700 Stunden.
Wichtiger als die reinen Sonnenstunden ist die Globalstrahlung. Diese bezeichnet die gesamte Sonnenenergie, die auf eine Fläche von einem Quadratmeter trifft.
- In Deutschland beträgt die durchschnittliche Globalstrahlung 1.000–1.200 kWh/m² pro Jahr.
- Moderne Solarmodule nutzen diese Energie mit einem Wirkungsgrad von 20–22 %.
Das bedeutet: Auch bei durchschnittlicher Sonneneinstrahlung lassen sich hohe Strommengen erzeugen.
Welche Regionen in Deutschland erhalten die meisten Sonnenstunden?
Die Verteilung der Sonne in Deutschland ist nicht gleichmäßig.
- Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg): 1.800–2.000 Stunden
- Ostdeutschland (Sachsen, Brandenburg, Thüringen): 1.700–1.900 Stunden
- Norddeutschland (Niedersachsen, Schleswig-Holstein): 1.500–1.700 Stunden
- Westdeutschland (NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland): 1.600–1.800 Stunden
Beispiele für besonders sonnige Städte:
- Freiburg im Breisgau: bis zu 2.000 Stunden
- Regensburg: ca. 1.900 Stunden
- München: ca. 1.850 Stunden
Städte mit weniger Sonne:
- Hamburg: ca. 1.500 Stunden
- Bremen: ca. 1.550 Stunden
Auch wenn Norddeutschland weniger Sonne hat, sind die Erträge mit modernen Solarmodulen wirtschaftlich.
Wie viele Sonnenstunden braucht eine Solaranlage, um rentabel zu sein?
Eine Solaranlage lohnt sich in Deutschland schon ab rund 1.000 Sonnenstunden pro Jahr.
Warum?
- Selbst bei niedrigeren Einstrahlungswerten liefern Solarmodule zuverlässigen Strom.
- Der Eigenverbrauch des Stroms reduziert die Abhängigkeit von teuren Energieversorgern.
- Förderungen wie die Einspeisevergütung erhöhen die Rentabilität.
Beispielrechnung:
- Eine 10 kWp-Anlage in Bayern (1.900 Sonnenstunden) erzeugt ca. 10.500–12.000 kWh.
- Die gleiche Anlage in Hamburg (1.500 Sonnenstunden) liefert ca. 8.500–9.500 kWh.
Auch im Norden amortisiert sich die Anlage in wenigen Jahren.
Wie wirkt sich die Dachausrichtung auf den Solarertrag aus?
Die Ausrichtung ist entscheidend für die Leistung.
- Südausrichtung: Optimal, bis zu 100 % Ertrag.
- Ost-West-Ausrichtung: 90–95 % Ertrag, Vorteil: gleichmäßiger Strom über den Tag.
- Nordausrichtung: Weniger geeignet, ca. 60–70 % Ertrag.
Tipp: Bei Flachdächern können Module mit Montagesystemen flexibel nach Süden oder Osten/Westen ausgerichtet werden.
Welche Rolle spielt die Dachneigung bei Solaranlagen?
Die Dachneigung beeinflusst den Einfallswinkel der Sonne.
- Optimal in Deutschland: 30–35 Grad.
- Flachere Dächer (10–20 Grad): Ertrag etwas geringer, aber mit Montagesystem anpassbar.
- Sehr steile Dächer (>45 Grad): Vorteil im Winter, Nachteil im Sommer.
Fazit: Die meisten deutschen Dächer eignen sich gut für PV.
Wie unterscheiden sich die Sonneneinstrahlung im Sommer und Winter?
- Sommer: 60–70 % des Jahresertrags
- Winter: 30–40 %
Beispiel:
- Im Juli erzeugt eine 10 kWp-Anlage ca. 1.200–1.300 kWh.
- Im Dezember nur ca. 200–300 kWh.
Wichtig: Auch im Winter gibt es Solarertrag – oft unterschätzt.
Wie beeinflusst das Klima die Leistung von Solarmodulen?
Viele denken, dass Hitze besser ist. Tatsächlich stimmt das nicht.
- Hohe Temperaturen senken den Wirkungsgrad von Solarmodulen.
- Kühlere Temperaturen mit viel Sonne sind ideal (z. B. Frühling).
- Staub, Schnee oder Verschattung reduzieren die Leistung.
Deutschland hat klimatisch gute Bedingungen: gemäßigt, mit vielen klaren Tagen.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Nord- und Süddeutschland?
- Süddeutschland: bis zu 20 % mehr Ertrag
- Norddeutschland: weniger Sonne, dafür oft kühlere Temperaturen → Module arbeiten effizienter
In der Praxis bedeutet das:
Eine Anlage in Bayern liefert vielleicht 10.500 kWh pro Jahr.
Die gleiche Anlage in Niedersachsen bringt 8.800 kWh.
Wie viele Kilowattstunden Solarstrom erzeugt eine PV-Anlage pro Jahr in Deutschland?
Faustregel: 900–1.200 kWh pro kWp und Jahr.
- 5 kWp-Anlage: 4.500–6.000 kWh
- 10 kWp-Anlage: 9.000–12.000 kWh
- 30 kWp-Anlage: 27.000–36.000 kWh
Ein durchschnittlicher Haushalt mit 4 Personen verbraucht ca. 4.500 kWh pro Jahr – eine 5 kWp-Anlage deckt diesen Bedarf vollständig.
Welche Technologien helfen, mehr Sonne effizient zu nutzen?
- Bifaziale Module: nutzen Licht von Vorder- und Rückseite.
- Nachführsysteme: Module bewegen sich mit der Sonne.
- Hocheffizienzmodule: Wirkungsgrade über 22 %.
- Stromspeicher: machen Solarstrom auch nachts nutzbar.
- Smart-Home-Steuerung: optimiert Eigenverbrauch.
Wie kann man die Erträge einer Solaranlage in Deutschland berechnen?
- Online-Tools wie PVGIS oder rechner.solar liefern genaue Prognosen.
- Faktoren: Standort, Dachausrichtung, Neigung, Verschattung.
Beispiel:
10 kWp in Hannover: ca. 9.200 kWh pro Jahr.
10 kWp in München: ca. 10.800 kWh pro Jahr.
Wie viel CO₂ spart eine Solaranlage durch die Sonneneinstrahlung ein?
- 1 kWh Solarstrom spart ca. 0,6 kg CO₂ im Vergleich zu Kohle.
- Eine 10 kWp-Anlage mit 10.000 kWh Jahresertrag spart 6 Tonnen CO₂ pro Jahr.
- Über 20 Jahre Betriebsdauer: 120 Tonnen CO₂.
Lohnt sich Photovoltaik in Deutschland auch ohne maximale Sonneneinstrahlung?
Ja, eindeutig. Gründe:
- Sinkende Anschaffungskosten für Module.
- Hohe Strompreise.
- Staatliche Förderungen.
- Längere Lebensdauer moderner Module (25–30 Jahre).
Welche Förderungen gibt es für Solaranlagen trotz wechselhafter Sonne?
- EEG-Einspeisevergütung
- KfW-Kredite
- Regionale Zuschüsse (z. B. Niedersachsen, Bayern)
- Förderungen für Speicherlösungen
Welche Rolle spielen Stromspeicher bei begrenzten Sonnenstunden?
- Speicher erhöhen den Eigenverbrauch von 30 % auf bis zu 80 %.
- Typische Kapazität für Haushalte: 5–10 kWh.
- Vorteil: Strom am Abend und in der Nacht nutzen.
Wie wirkt sich die geografische Lage Deutschlands auf Solarenergie aus?
- Deutschland liegt zwischen 47° und 55° nördlicher Breite.
- Dadurch ist die Sonneneinstrahlung geringer als in Südeuropa.
- Dennoch: genügend Globalstrahlung für hohe Erträge.
Welche Zukunftstrends verbessern die Nutzung der Sonne in Deutschland?
- Perowskit-Solarzellen mit über 30 % Wirkungsgrad in Entwicklung.
- Agri-Photovoltaik kombiniert Landwirtschaft und Solarstrom.
- Integrierte PV in Fassaden und Fenstern.
- Künstliche Intelligenz für Ertragsprognosen und Wartung.
Deutschland hat mehr Sonne, als viele denken. Mit 1.600–2.000 Sonnenstunden und einer Globalstrahlung von 1.000–1.200 kWh/m² pro Jahr ist das Potenzial groß. Moderne Photovoltaikanlagen liefern zuverlässig Strom, sparen Kosten und reduzieren CO₂. Auch in nördlichen Regionen rechnet sich die Investition. Neue Technologien und Speicherlösungen machen Solarenergie noch effizienter. Wer jetzt in Photovoltaik investiert, sichert sich eine saubere, wirtschaftliche und nachhaltige Energiequelle.
Eine 10 kWp-Anlage erzeugt zwischen 9.000 und 12.000 kWh, je nach Standort, Dachneigung und Ausrichtung.
Ja. Auch mit weniger Sonne erreicht eine Anlage in Hamburg oder Bremen hohe Erträge, die den Strombedarf eines Haushalts decken. Speicherlösungen erhöhen zusätzlich den Eigenverbrauch. Wie viel Strom produziert eine Solaranlage in Deutschland pro Jahr?
Ist Photovoltaik in Norddeutschland rentabel?