Warum ist die beste Ausrichtung für Solaranlagen in Deutschland entscheidend?
Die Dachausrichtung deiner Photovoltaikanlage beeinflusst den Stromertrag stärker, als viele erwarten. Die Position der Module entscheidet darüber, wie viele Sonnenstrahlen sie im Jahresverlauf einfangen und wie effizient sie in Solarstrom umgewandelt werden.
Gerade in Deutschland mit seinen unterschiedlichen Breitengraden, wechselhaften Wetterbedingungen und jahreszeitlichen Schwankungen lohnt sich eine sorgfältige Planung am jeweiligen Standort.
Du fragst dich vielleicht, ob eine optimale Südausrichtung immer die einzige richtige Wahl ist, ob ein Ost-West-Dach eine sinnvolle Alternative darstellen kann oder ob Flachdächer spezielle Vorteile bringen. In diesem Leitfaden findest du klare Antworten auf diese Fragen – unterstützt durch wissenschaftliche Daten, reale Vergleichswerte aus Städten wie Hannover, Bremen oder München und praxisnahe Empfehlungen für Eigenheime, Gewerbebetriebe und Industriekunden.
Welche Faktoren beeinflussen die Ausrichtung deiner Solaranlage?
Geografische Lage
Deutschland erstreckt sich über verschiedene Breitengrade.
Die Sonneneinstrahlung im Süden ist höher als im Norden.
Beispiele:
- Freiburg/München: 1150–1200 kWh/m² pro Jahr.
- Hamburg: ca. 1050 kWh/m² pro Jahr.
Ein Dach in Bayern bietet im Schnitt das größte Energiepotenzial für eine PV-Anlage.
Jahreszeitliche Verteilung
- Sommer: Sonne steht hoch → flache Neigungswinkel bringen Vorteile.
- Winter: Sonne steht tief → steilere Dächer liefern bessere Werte.
Bereits geringe Abweichungen vom optimalen Winkel wirken sich spürbar auf den Ertrag aus.
Verschattung
Schornsteine, Bäume oder Nachbargebäude können den Ertrag erheblich reduzieren.
Bei Photovoltaik-Modulen, die in Strings verschaltet sind, gilt: Ein verschattetes Modul schwächt den gesamten Strang.
Schon 10 % Verschattung können bis zu 20 % Leistungsverlust verursachen.
Dachart
- Satteldach: meist klar nach Süden oder in Ost-West-Richtung ausgerichtet.
- Walmdach: mehrere kleinere Flächen in unterschiedlichen Himmelsrichtungen.
- Flachdach: höchste Flexibilität, Module können frei aufgeständert werden.
Verbrauchsprofil
- Privathaushalte mit Strombedarf morgens/abends: Ost-West-Ausrichtung ist typischerweise vorteilhaft.
- Gewerbebetriebe mit hoher Mittagslast: Südausrichtung liefert die perfekte Lösung.
Wie wirkt sich die Dachneigung auf die Solarleistung aus?
- Optimal: 30–35° Neigungswinkel bei Südausrichtung → höchster Jahresertrag.
- Flach (10–20°): Vorteil im Sommer, jedoch höhere Verschmutzungsgefahr.
- Steil (40–50°): Vorteil im Winter, Schnee rutscht leichter ab.
Beispiel Hannover (10 kWp-Anlage, Südausrichtung):
- 30° Neigung: ca. 10.200 kWh/Jahr.
- 50° Neigung: ca. 9.700 kWh/Jahr.
Unterschied: rund 5 %.
Welche Himmelsrichtung liefert die besten Energieerträge?
- Südausrichtung = 100 % Potenzial.
- Südost/Südwest: nur ~5 % geringere Erträge.
- Ost oder West: ca. 15–20 % weniger, dafür zeitlich verschobene Spitzenproduktion.
- Norddächer: selten sinnvoll, nur in Spezialfällen (z. B. Flachdächer mit Aufständerung).
Reale Vergleichsdaten:
- Süddeutschland (10 kWp): Süd ~11.200 kWh/Jahr, Ost-West ~9.700 kWh/Jahr.
- Norddeutschland (10 kWp): Süd ~9.800 kWh/Jahr, Ost-West ~8.900 kWh/Jahr.
Wie viel Ertrag bringen Ost-West- oder Flachdachlösungen?
Ost-West-Anlagen
- Ertrag: 90–95 % einer Südanlage.
- Vorteil: gleichmäßigere Produktion über den Tag.
Beispiel Bremen (10 kWp):
- Süd: ca. 9.800 kWh/Jahr.
- Ost-West: ca. 9.100 kWh/Jahr.
Flachdächer
- Bieten die größte Flexibilität.
- Photovoltaik-Module können frei nach Süden oder Ost-West aufgeständert werden.
- Vorteil: platzsparend bei großen Dächern.
Wichtige Punkte: Windlast, Ballastierung und Dachabdichtung berücksichtigen.
Wie passen sich moderne Systeme an unterschiedliche Ausrichtungen an?
- Leistungsoptimierer: Jedes Modul arbeitet unabhängig → höhere Effizienz bei Teilverschattung.
- Mikrowechselrichter: Wandeln Strom direkt am Modul um → perfekt für Anlagen mit gemischten Ausrichtungen.
- Tracking-Systeme: Module folgen dem Sonnenstand → bis zu 25 % Mehrertrag (vor allem bei Freiflächenanlagen).
- Batteriespeicher: Speichern Überschüsse, gleichen Erträge aus und steigern den Eigenverbrauch.
Wie kannst du die beste Ausrichtung prüfen?
- Digitale Tools wie PVGIS oder PV*SOL ermöglichen Simulationen und Ertragsbewertungen.
- Vor-Ort-Analyse durch Fachbetriebe (inkl. Drohnen-Vermessung) liefert möglichst exakte Daten.
- Beratung durch PVPro Solar GmbH: Wir analysieren deinen Standort, vergleichen Szenarien und prüfen die Wirtschaftlichkeit deiner PV-Anlage.
Die optimale Dachausrichtung für deine Solaranlage hängt von vielen Faktoren ab. Während eine Südausrichtung den höchsten Jahresertrag ermöglicht, können Ost-West-Lösungen bei hohem Eigenverbrauch besonders effizient sein. Flachdächer schaffen maximale Flexibilität und eignen sich für große Photovoltaik-Systeme.
Mit moderner Technik wie Leistungsoptimierern, Mikrowechselrichtern und Batteriespeichern lassen sich selbst bei weniger idealen Bedingungen hohe Erträge und ein stabiler Eigenverbrauch erzielen.
Wer seine PV-Anlage sorgfältig plant, erreicht langfristig die besten Ergebnisse – und senkt seine Energiekosten deutlich.
Die ideale Neigung liegt zwischen 30 und 35 Grad. Eine Abweichung um 10 Grad reduziert den Ertrag nur minimal. Wichtiger sind eine günstige Ausrichtung und möglichst geringe Verschattung.
Ja. Durch die gleichmäßigere Produktion über den Tag wird der Eigenverbrauch gesteigert – besonders attraktiv für Haushalte mit höherem Strombedarf morgens und abends. Welche Dachneigung ist für Solaranlagen in Deutschland am besten?
Lohnt sich eine Ost-West-Ausrichtung trotz geringerer Erträge?